Fünf Jahrzehnte BDIVWA


Frühgeschichte 1919 – 1950

Die Fortbildung der Beamtenorganisationen wird im Januar 1919 mit der Gründung der Berliner Verwaltungs-Akademie neu geordnet. Kurze Zeit später folgen die Städte wie Dresden, Breslau, Augsburg, Düsseldorf etc. Zugleich schließen sich die Akademien im Reichsbund Deutscher Verwaltungsakademien (RDVA) zusammen.

Aus der Studierendenschaft heraus entsteht der Wunsch auf Kontaktpflege nach Studienabschluss. Zu diesem Zweck gründeten sie Vereinigungen. Sie tragen vorübergehend den Namen „Verwaltungsakademikerbund“. Auch sie schliessen sich zur Wahrnehmung überörtlicher Belange am 18.12.1927 in Berlin zur „Reichsarbeitsgemeinschaft (RAG) zusammen.

Am Ende des Krieges 1945 gibt es im damaligen Deutschland insgesamt 101 Akademien mit etwa 3000 Absolventen.

Erstes Jahrzehnt 1951 – 1960

Nach dem 2. Weltkrieg 1945 nehmen die alten VA ihre Lehrtätigkeit als Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien (VWA) wieder auf . Ihr Zusammenschluss findet auf Landesebene am 9.11. 1948 (NRW) und auf Bundesebene am 16.12. 1950 in Nürnberg statt.

Nun war die Zeit reif für die alten und neuen Diplominhaber, sich zu organisieren. Auf Anregung des Landesverbandes NRW wird der Bundesverband dann am 25.8. 1951 im “Künstlerhaus“ in Hannover gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wird Engelbert Zwick aus Duisburg gewählt. Er wird 1952 von Albert Hartz abgelöst. Ab 1956 übernimmt Fritz Werner Körfer, Hagen, den Bundesvorsitz.

Die Ausweitung der Studienprogramme auf den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich für Berufstige stellt den BDIVWA vor neue Aufgaben. Es gilt die Interessenvertretung auch auf die Belange der Wirtschaftshörer auszudehnen. Mit der gleichzeitig damit verbundenen Hebung des Bildungs- und Leistungsniveaus rührt der Anspruch auf gerechte Anerkennung des VWA-Abschlusses.

Zweites Jahrzehnt 1961 – 1970

Nach dem Beitritt weiterer süddeutscher Verbände zum BDIVWA wird im Juni 1966 Paul Fischer aus Karlsruhe zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die ab 1965 für die Bildungsreformen von Bund und Ländern gesetzten Ziele, die Chancengleichheit von allgemeinbildenden und beruflichen Abschüssen herzustellen, ist nun eine Herausforderung für die Arbeit des BDIVWA. Es gilt, die staatliche Anerkennung der VWA-Diplomprüfung als Bildungsabschluss im Hochschulbereich für alle Absolventen zu erreichen. In gemeinsamen Aktionen von Bundesverband und Landesverbänden wird Mitte der sechziger Jahre eine Änderung der Laufbahnvorschriften zugunsten der Beamten und Angestellten mit VWA-Diplom erzielt. Das Diplom wird nun als Befähigungsnachweis für die Wahrnehmung höherer Aufgaben anerkannt.

Auf dem Bundesverbandstag (BVT) 1969 in Mannheim wird mit einer Satzungsänderung die föderative Verbandsstruktur mit Landes- und Bezirksverbänden geschaffen. Gleichzeitig werden die bildungs- und berufspolitischen Ziele des BDIVWA festgelegt.

Drittes Jahrzehnt 1971 – 1980

Mit der Errichtung der staatlichen Fachhochschulen (FH) einschl. Verwaltungsfachhochschulen Anfang der siebziger Jahre und der Diplomierung ihrer Absolventen werden bildungspolitische Tatsachen geschaffen, die sich auf die Berufschancen der VWA-Diplominhaber auswirken. Dem VWA-Diplom fehlte jetzt das allgemeingültige staatliche Gütesiegel.

Bedingt dadurch geht das Interesse an den verwaltungswissenschaftlichen Studiengängen zurück. Um so mehr Interesse besteht nun an dem wirtschaftswissenschaftlichen Studium.

Die Hochschulzugangsberechtigung wird bei der Anerkennungsfrage zum Problem.

Der BVT in Köln 1975 sah dann neue Perspektiven für die bildungspolitischen Zielsetzungen des BDIVWA. Die anwesenden Bildungspolitiker meinten einen gangbaren Weg über Verordnungen zum Diplom-Betriebswirt (VWA) und zur Bildungsqualifikation für den höheren Dienst des Bundes und der Länder zu sehen..

Um diese Ziele zu erreichen wird 1976/77 auf Bundes- und Länderebene eine breite „Palamentarier-Information“ über das VWA Studium in Gang gesetzt. Am 1.9.1979 legt der Bundesvorstand dem Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft einen Entwurf für eine staatliche Regelung der wirtschaftswissenschaflichen Diplomprüfung vor. Eine langwierige Diskussion verhindert eine zügige Behandlung und Erledigung.

Gleichzeitig ergeben Umfragen, dass sich die beruflichen Chancen der VWA-Absolventen verbessert haben. Die Leistungsbereit der werden von Wirtschaft und Verwaltung hoch eingeschätzt.

Viertes Jahrzehnt 1981 –1991

Zum 30. Jubiläum des BDIVWA treffen sich der Bundesverband der VWA und BDIVWA zu einer gemeinsamen Festveranstaltung im Oktober 1981 in Hagen/Westf. Erstmalig werden ehrenamtliche Mitarbeiter auf allen Verbandsebenen Ehrennadeln ausgezeichnet.

Der (BVT) im Oktober 1983 in Wiebaden setzte dann neue Schwerpunkte für die Verbandsarbeit. Z. B. Werbung für das VWADiplom zur Stärkung der Position am Arbeitsplatz. Gleichzeitig wird die Öffentlichkeitsarbeit gestärkt – Zeitung der Verbände.

Im Laufe des BVT übernimmt nach 17jähriger Amtszeit von Paul Fischer der Architekt und Betriebswirt C. Walter Merx aus Fürth die Leitung des BDIVWA.

Die steigenden Anforderungen an die Führungskräfte veranlassen 1985 den Bundesvorstand für die Diplominhaber ein Akademisches Fortbildungswerk einzurichten (AFW) für alle Mitglieder einzurichten.

Auf dem BVT 1989 in Lüneburg wird ein Arbeitsprogramm zur „Universitären Weiterbildung für VWA-Diplominhaber“ beschlossen. Für Diplominhaber sollte dies eine Chance sein, über ein universitäres Korrespondenzstudium das wissenschaftliche Können unter Beweis zu stellen.

Fünftes Jahrzehnt 1991 – 2001

In diesem Jahrzehnt finden von fünf BVT zwei in den neuen Bundesländern statt. Entsprechend erweitert sich das Aufgabenspektrum. In zwei der neuen Bundesländer können sich neue Landesverbände bilden.

Unter dem Vorsitzenden Merx befaßt sich der Verband schwerpunktmäßig mit der universitären Fortbildung, der bildungsgerechten Einordnung des VWA-Diploms, der bundesweiten Übernahme des Baden-Württembergischen „Diplom-Betriebswirt (VWA).

Im Sept. 1995 auf dem BVT in Leer fällt die Wahl zum neuen Vorsitzenden auf Enno Warners. Unter ihm steht im Vordergrund u.a. die Mitgliederwerbung, die Erstellung von Informationsschriften, der Einsatz neuer Medien bei der Verbandsarbeit, die Aktivierung von Bezirksverbänden.

Auf dem BVT im September 1999 in Regensburg übernimmt Alois Schwarzfischer das Amt des Vorsitzenden. Aus gesundheitlichen Gründen tritt er im August 2000 zurück. Zuvor kann er noch den Beitritt der Absolventengemeinschaft Sachsen zum Bundesverband besiegeln.

Ihm folgt bis zum BVT in Potsdam im Jahre 2001 sein bisheriger Stellvertreter, Hans-DieterMetternich, in das Amt der Vorsitzenden nach. Die Bundesverbandskonferenz im Okt. 2000 in Karlsruhe nimmt dies zustimmend zur Kentnis. Sie richtet eine Satzungskommission ein. In der kurzen Amtszeit werden Kontakte zum Bundesverband VWA und zur Industrie gepflegt, Mitgliederverbände unterstützt und zum 1. 4. 2001 eine internetgestützte Stellenbörse eingerichtet.

Stand: 16.02.2009 © BDIVWA Bundesverband 2010