Am 3. Mai 2018 besichtigte der Bezirksverband Koblenz das 2012 eröffnete Logistikzentrum von Amazon in Koblenz. Die Lage am Autobahnkreuz Koblenz ist verkehrstechnisch ideal. Das Logistikzentrum
umfasst eine Grundfläche von 110 000 Quadratmeter oder rund 17 Fußballfelder.
Der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiter erläuterte uns, mit Unterstützung von Schaubildern, zu Beginn die Konzeption von Amazon und gab einen Überblick über einzelne Bereiche. Im
Anschluss daran konnten wir den gesamten Betrieb in Augenschein nehmen und erhielten in den einzelnen Bereichen ergänzende Informationen.
Bei Eröffnung im Jahr 2013 waren 250 Mitarbeiter beschäftigt. Heute beträgt die Mitarbeiterzahl ca. 2000, im Weihnachtsgeschäft werden ca. 4000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Zentrum in Koblenz
gibt es auch ca. 100 Arbeitsplätze für Behinderte.
Der Stundenlohn für Arbeiter im Logistikzentrum beträgt zu Beginn 11,20 € und steigt nach 2 Jahren auf 13,15 €. Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt bei ca. 2600,-- €. In Koblenz gibt es
seit 2013 einen Betriebsrat.
Amazon beschäftigt in Deutschland ca. 16 000, im Europa ca. 45 000 und weltweit ca. 500 000 Mitarbeiter. Neben dem Versandhandel bietet Amazon große Web-Speicher, die auch von der US Regierung
genutzt werden, an. Die Produktion von Filmen und Fernsehsendungen nimmt einen großen Raum ein.
Die kundenorientierte große Auswahl liegt bei 10 - 11 Millionen Artikeln. 300 Millionen Kunden nutzen das Anbot von Amazon. Davon sind 100 Millionen "Prime-Kunden". Die Auslieferung der
bestellten Waren soll möglichst innerhalb eines Tages erfolgen. Das Logistikzentrum wird auch von Fremdfirmen genutzt, die von einer möglichen Lagerung und den Versandmöglichkeiten
profitieren.
Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung besichtigten wir das Logistikzentrum. Die erste große Überraschung war, es gab keine Hochregale. Die angelieferten Waren werden auf einer Ebene
zwischengelagert und im EDV-System erfasst, wobei jeder einzelne Artikel seine Scannung erhält.
Das Zwischenlager für die einzelnen Artikel ist auf 3 Ebenen verteilt und fußläufig erreichbar. Auch hier gibt es keine Hochregale. Für uns war das System zuerst unverständlich. Die einzelnen
Artikel haben keinen festen Lagerplatz sondern waren in einem bestimmen Lagerbereich nach zufälliger Verfügbarkeit zwischengelagert. Nur mit Hilfe einer speziellen EDV-Software werden die Artikel
wiedergefunden und entsprechend der Vorgaben von dem Mitarbeiter zusammengetragen. Der Mitarbeiter trägt nicht die Artikel einer Einzelbestellung sondern die Artikel zusammen, die aus seinem
Lagerbereich bestellt sind.
Die jeweilige Bestellung wird in weiteren Zwischenschritten zusammengeführt und versandfertig gemacht. Die Auslieferung erfolgt durch die bekannten Zusteller.
Im Anschluss an den Rundgang gab es die Gelegenheit zu einer Aussprache. Hier konnten Fragen gestellt werden. Das Angebot wurde genutzt und z.B. Fragen zum Verhältnis zu den Gewerkschaften und
die Möglichkeit der Mitarbeiterfrequentierung gestellt.
In dem nahegelegenen Flugplatzrestaurant in Winningen fand der Abschluss der Veranstaltung statt.
(Text und Fotos: Hans Dreyer)
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Stand:
22.05.2018
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