Fahrt zum Weihnachtsmarkt in Braunschweig
Entworfen vom New Yorker Künstler James Rizzi bestehend aus unterschiedlichen
Baukörpern.
Magnivierteleine der beiden Keimzellen Braunschweigs Magniviertel (Altewiek) östl. der Oker und Kohlmarkt (Altstadt) westl. der Oker. In Braunschweigs ältesterhaltener Urkunde von 1031 wird vom östl. Teil als 'brunesguik' gesprochen:
Schräg gegenüber vom Rizzi Haus steht das älteste Fachwerkgebäude von 1432, heute ein Zoogeschäft. Foto Burgplatzist der geographische und historische Mittelpunkt Braunschweigs. Von hier an die Stadtgrenzen sind es in jede Himmelsrichtung 7 km. Der Burgplatz ist geprägt vom Welfenherzog Heinrich der Löwe (*1129/1135,+1195) er war vor über 800 Jahren der mächtigste Welfenherzog. Sein Vater Herzog Heinrich der Stolze von Bayern heiratet die säschische Kaiserstochter Gertrud. Ihre Eltern waren Kaiser Lothar III. Von Süpplingenburg und Richenza. Heinrich der Löwe baute Dankwarderode zu seiner Residenz aus. Führte damit Brunesguik und Dankwarderode (Kreuzung zweier wichtiger Handelswege) zusammen. Bald baute man Brücken, die durch die Burg gesichert wurden. Das einzige Burgtor war im Westen - zur Straße vor der Burg, Grundmauern des Burgtores im Landesmuseums Bistro zu sehen. Fotos Burgplatz Die BurgDem Burgtor gegenüber wurde der Palas 1160/1175 errichtet im Stil einer Pfalz. 1873 brannte die Burg aus, als Rekonstruktion auf den Grundmauern aufgebaut durch Stadtbaurat Ludwig Winter. Es gab keine Baupläne. Im zweiten Weltkrieg brannte die Burg völlig aus. So daß dies heute eine Rekonstruktion ist.
Erdgeschoss Knappensaal
Erste Etage Rittersaal Erste freistehende Großplastik nördl. der Alpen war der Orginallöwe, wurde 1166 wahrscheinlich in Braunschweig gegossen, Symbol seiner Macht. Dom St.BlasiiBaubeginn unter Heinrich dem Löwen 1173 nach der Rückkehr von einer Pilgerreise aus dem Heiligen Land. Im Todesjahr 1195 Heinrichs war der Dombau sogut wie beendet, dennoch wurde er erst 1226 geweiht. Eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit gotischen Ergänzungen.
Dom innere
Landesmuseum
ehemalig Verlagshaus Vieweg Veltheimsche Haus
Fachwerkhäuser aus der Renaissancezeit (1350-1600) (Burgplatz 2/2a)
Gildehaus
Schnitzereien von Simon Stappe(n) (Hotel Brusttuch Goslar/Hoppener Haus Celle)
keine Heiligenfiguren, sondern weltliche Figuren; sowie auch Redensarten (Mitte des
unteren Speichergeschosses) Darstellung der fünf Sinne (rechte obere Dreieck am
Torbogen 'Schmecken') Hotel Deutsches HausWurde 1896 gebaut, Brücke zur Burg von den Nationalsozialisten erbaut, um warmes Essen bei Veranstaltungen im Rittersaal zu bekommen. Stiftsherrenhäuser Kleine Burg
Die Stiftsherren und Kapitulare bauten sich diese etwas komfortableren Wohnhäuser
erbaut 1470 und 1500. Kleine Burg 2-4 erbaut 1479. Neuerrichtet 1979 unter Verwendung der äußeren, alten Balken. Kohlmarkt
Kohlenmarkt Kohlenverkauf für die metallverarbeitenden Betrieb
Ulrichsbrunnen von Oskar Sommer 1868/69 entworfen.
Haus zur Rose (1) 13.Jahrh. gebaut. Fassade 1590 als Spiegel zur Gewandhausfassade
davor gesetzt. GewandhausVor 1268 erbautes Haus Zunft- , Lager- und Kaufhaus der Tuchhändler und Gewandschneider, eine der vornehmsten Gilden der Altstadt. Der Kubus ist quadratisch, der Giebel darüber ein gleichseitiges Dreieck, im unteren Bereich die Wiedergeburt der griechischen Säulen.
Viergeschossiger Unterbau, viergeschossiger Giebel gekrönt von der Allegorie der Gerechtigkeit.
Figuren darunter links Hoffnung mit Anker, rechts Stärke mit gebrochener Säule dar.
Unterhalb des Linken Kriegers lateinischer Spruch 'QUOD TIBI HOC ALTERI' übersetzt
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Am Sims zw. Quadrat und Dreieck haben sich die Steinmetze selbst, bzw. Dali u. Picasso dar-
gestellt. Überwiegende Nutzung durch IHK.
60 m Länge des Gewandhauses von Ost- zu Westgiebel.
Im Anschluss folgt der Rüninger Turm ein ehemaliges Zollhaus der Landwehr 1643. Es wurde
1948/50 hierher umgesetzt, um die ehmalige Bebauung anzudeuten. Portal 1590 in Stein gehauen
wie der Ostgiebel von der zerstörten Hagenmarktapotheke.
Foto
Existiert seit 1158 als Erweiterung der Stadt nach Westen unter Heinrich dem Löwen.
1408 gestiftet von den Gewandschneidern, müsste eigentlich Katharinenbrunnen heissen, da
das ihre Schutzpatronin war. Am unteren Brunnenrand mit Schwert und Rad dargestellt. Steht man
direkt vor Ihr, hat man Brunnen und Gew andhaus im Blick.
Über den Heiligen beginnt der Text, der den gesamten unteren Brunnenrand in mittelniederdeutscher Sprache verläuft. Zitate aus dem alten Testament von David, Elias, Salomon u. Jesias.
Die Wappen auf der mittleren Brunnenschale sind
1 Wappen der Stadt Braunschweig
9 Wappen der guten Helden (3 heidnische, 3 jüdische u. 3 christliche)
1 Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
7 Kürfürstenwappen (3 geistl. – Köln, Mainz, Trier; 4 weltl. – Böhmen, Bayern, Sachsen, Brandenburg)
2 Wappen des Welfenhauses Landesteile Braunschweig u. Lüneburg
Jede Schale hat vier Löwenköpfe stellen die vier biblischen Paradiesflüsse dar, zum anderen
3 (Schalen) * 4 (Löwen) = 12 Apostel
Die Figuren an den Pfeilern im Baldachin sind die vier Evangelisten, die Maria und Jesus bewachen.
Im zweiten Weltkrieg war der Altstadtmarkt stark umkämpft und von Feuersbrunst heimgesucht,
so daß das Blei schmolz. Die Reste sind im Altstadtrathaus. Die untere Schale wurde 1985/88
in einem aufwendigen Verfahren neu gegossen. Der gesamte Brunnen hat 10t Blei.
Baugleichheit zwischen Altstadtrathaus und St.Martini-Kirche, Dach gleich hoch mit den gotisierenden Maßwerkformen auch architektonisch gleich.
Die Kirche war das Vorbild.
Altstadtrathaus und Neustadtrathaus die einzigen erhaltenen Rathäuser der fünf Weichbilder.
Sackrathaus 1739/ Altewiekrathaus 1752/ Hagenrathaus 1690 abgerissen.
Selbst dieser Bau stand unter Herzog Rudolf August und Anton Ulrich zur Disposition, weil sie
es nicht mehr zeitgemäß empfanden.
In der ersten Etage befindet sich die Dornse und das Bürgermeisterzimmer für Empfänge.
Erbaut 1253 mit dem Westflügel, der 1393/96 die Lauben bekam und der Nordflügel angebaut
wurde. 1447/68 wurden die Laubengänge am Nordflügel angebaut. Aus dieser Zeit stammen auch
die Figuren an den Strebepfeilern, Welfen rechts und sächsische Könige und Kaiser links.
Kaiser Heinrich I mit Mathilde
Kaiser Otto der Große (I.) mit Adelheid
Kaiser Otto III. mit Theophanu (byzantinische Prinzessin Hochzeitsvertrag im Stadtarchiv
Wolfenbüttel)
Kaiser Otto III. mit Maria-Sophie ( wahrscheinlich war er nicht verheiratet)
Kaiser Lothar III. - ohne seine Frau Richenza (Großvater von Heinrich dem Löwen)
Kaiser Otto IV. Sohn Heinrichs des Löwen mit Beatrix
Herzog Heinrich der Löwe mit Mathilde
Herzog Wilhelm von Braunschweig u. Lüneburg mit Helena (von diesem Paar stammen alle
weiteren Welfennachfahren ab)
Herzog Otto das Kind mit Mathilde
Ähnlichkeit der Damen, hier hat der Steinmetzmeister Heinrich Hesse seine Frau als
Vorbild genommen. Untereinander verwandt sind nur die Männer!
Foto
An der Ecke des Hauses fällt eine Jungenfigur mit (Bettel-) Hut auf, darüber ein springender
Löwe, kein Welfenlöwe sondern ein venezianischer Löwe. Der junge Francesco Mari Capellini, genannt Stechinelli, soll dem Herzog Georg Wilhelm von Celle das Leben gerettet haben.
Dabei ist er dem Herzog durch seine Bescheidenheit aufgefallen um 1650. Tatsache ist, das Stechinelli als Page an den Hof nach Celle kam. Er arbeitete sich zum General-Erbpostmeister
empor, er ordnete das gesamte Postwesen in Norddeutschland als Konkurrenz zu Thurn und Taxis.
Als guter Geschäftsmann ahnte er, das man mit der Braunschweiger Messe 1690 gute Geschäfte
machen kann, kaufte diese Eckgrundstück und liess es umbauen. Das frühbarocke Portal 1630
wurde aus einem anderen Haus integriert. In den Fenstern erscheinen eine Rose (seine Frau) und ein Hut. Cappellini = Capello = Hut. Lieselotte von der Pfalz am Welfenhof erzogen schrieb:
„...dann kam Stechinelli und hat uns alle lachen machen.“
Es kann sich nicht um Braunschweig handeln auch wg. der Halbmonde:
Sage: Ein Gefährte von Heinrichs des Löwen soll auf der Pilgerfahrt 1172 im Heiligen Land
in Konstantinopel im „Gefängnis der sieben Türme „ gesessen haben. Wenn ich je wieder herauskomme, baue ich ein Haus mit sieben Türmen.
In diesem Hause lebte auch Bürgermeister Tile van dem Damme, der im Blutrausch der
Großen Schicht 1374 ums Leben kam.
Schicht (1. Schicht = Patrizier, 2. Schicht = Handwerker)
Große Schicht = Schicht des Rates
Das Haus heute wurde 1708 gebaut und 1996 grundlegend saniert.
Auffällig die beiden gleich hohen Türme (60m) nur noch der Dom hat gleich hohe Türme.
Baubeginn 1190/1200 romanische Pfeilenbasilika 3-schiffig
Umbau 1250 zur Hallenkirche
um 1400 kastenförmiger Grundriss die 5/8 Apsis im Osten
im 18. Jahrh. Giebel Barocke Ausgestaltung
1434/38 im Süden beim zweiten Joch St.Annen-Kapelle spätgotische Form
Einer der ältesten Strassenzüge Braunschweigs 9. oder 10. Jahrh. Hieß bis 1790 Steinmarkt.
Nutzungsänderung in 200 Jahren. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand holte 1782 den Architekten
Christian Gottlob Langwagen nach Braunschweig, der 1794/99 das Landschaftliche Haus
im spätbarocken-frühklassizistischen Stil errichtete.
Hier wurden bis 1918 150 Jahre lang politische Beschlüsse für das Herzogtum und bis zur
Zerstörung 1944 für den Freistaat Braunschweig gefaßt.
Hier tagte das Braunschweigische Ständeparlament. Im 2. Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört.
1990 begann die Rekonstruktion. 1995 wurde der Komplex Eiermarkt fertiggestellt.
Ende der Stadtführung vor dem Gewandhaus.
Anschließend gab es im Stechinelli's-Kartoffelkeller des Gewandhauses ein gemeinsames Mittagessen. Danach hatte jeder bis 17:30 Uhr ausreichend Gelegenheit, sich dem eigentlichen Ziel der Fahrt nämlich dem Weihnachtsmarkt zu widmen.
Die Rückfahrt begann pünktlich um 17:30 Uhr, so daß auch die Ankunft in Göttingen pünktlich um 19:00 Uhr erfolgte.
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